Geschrieben am Mittwoch 4. Juli 2012 um 18:59 Uhr
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Backhausfest

Ausnahmezustand im Albdorf Seißen: 700 Laibe Bauernbrot und rund 600 Stücke Blatz haben die Besucher des traditionellen Backhausfestes am Wochenende gekauft. Weil die ausrichtenden Vereine das gesamte Festwochenende über - und natürlich auch schon davor - Hand in Hand zusammenschafften, klappte wieder alles wie am Schnürchen. Auch wenn das Wetter diesmal nicht optimal war.

W. Rösch aus Feldstetten hatte zwei Brote und ein Kümmelblatz gekauft. 'Ich komme extra dafür her. Das Holzofenbrot schmeckt halt einfach anders', erklärte der 85-Jährige seinen Besuch in Seißen. Die Backfrauen erfüllten Rösch sogar einen Sonderwunsch. Sie backten dem Kenner auf seinen Wunsch hin ein Blatz nur mit Kümmel als Belag. 'Ich mag es nicht, wenn da soviel Zeug drauf ist. So hat man mehr vom Teig', findet der Blatz-Fachmann, den der Kuchen aus Hefeteig an seine Kindheit erinnert.

Wie immer hatten die Backfrauen im Backhaus alle Hände voll zu tun. Die beiden Holzöfen liefen tagelang auf Hochtouren. Besonders schweißtreibend war die Arbeit am Samstag: Da war es am Abend um 18 Uhr immer noch rund 30 Grad warm.

M. Pfetsch kennt das Backhausfest von Anfang an. Seit dem ersten Mal, seit nunmehr 35 Jahren, hilft sie beim Backen mit. Ganz anders H. Manich, die erst vor zehn Jahren nach Seißen gezogen ist und in diesem Jahr zum ersten Mal Dienst im Backhaus tat. 'Das Miteinander ist total nett, ich liebe das Ursprüngliche und Althergebrachte an dieser Arbeit', erklärte die 46-Jährige begeistert. 'Ich mach nächstes Jahr wieder mit, wenn ich darf.' Darüber musste M. Pfetsch lachen: 'Und ich mach wieder mit, wenn ich muss.'

Am Samstagabend wurde das Fest beinahe jäh beendet: Das Unwetter zog auch über Seißen hinweg. Die Besucher flohen vor Starkregen, vor Wind und Gewitter in Pavillons, ins Festzelt und in die Weinlaube. Dort wurde dann auch am Sonntag, trotz gelegentlicher Regenschauer, fleißig weitergefeiert.
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